Rechtzeitig mit dem Auto in Halifax zu sein und trotzdem so viel wie möglich ansehen; das ist mein Plan für heute.
Der Morgen fängt, wie es sich gehört, mit einem akzeptablen Sonnenaufgang an. Schnell geduscht, gefrühstückt, mit den Schweizern geschwatzt, die Mutter-Sohn-Beziehung des Motor-Coach Fahrers erfahren und die Übernachtungskosten nachbezahlt. Ausgestattet mit diversen Tipps schaue ich mir im Schnelldurchlauf Lunenburg an. Ist ein Weltkulturerbe wegen des Aufbaus der Stadt und den alten Holzhäusern. Ja, ganz hübsch. Vor allem wenn man bedenkt, dass Kanada gerade sein 150 jähriges Gründungsjubiläum begeht.
Inzwischen ist das Zelt trocken und ich kann alles einpacken. Noch ein altes Fischerdorf besucht und schon bin ich wieder auf der Piste nach Halifax.
An der Straße sehe ich einen Schulbus stehen. Endlich eine Gelegenheit, um Fotos für die Schulkinder in Hamburg zu machen. Offensichtlich werden die Busse hier nur früh und nachmittags benutzt und stehen dazwischen bei den Fahrern auf dem Grundstück.
Die Leuchtturm-Route ist wirklich schön. Allerdings rechne ich dauernd nach, wieviel Zeit mir noch bleibt und was ich mir anschauen kann und will. Ich muss ich spätestens um 17 Uhr das Auto abgeben. Natürlich will ich alles!
Peggys Cove – ich wurde gewarnt – ist wirklich voller Menschen. Ich springe trotzdem schnell zum Leuchtturm. Gehört wohl dazu, wenn man in Nova Scotia ist.
Der Campingplatz-Verwalter hatte mir den folgenden Leuchtturm empfohlen, den ich gerne noch sehen will. Die Zeit wird langsam knapp. Also schnell vom Weg nach Halifax abgebogen und zur Terence Bay gerast. Vor mir war sowieso gerade so ein Schleicher.
Was soll ich dazu sagen? Klar habe ich irgendwann den etwas ramponierten Leuchtturm gesehen. Dabei bin ich aber erst auf einem Friedhof gelandet, fast mit dem Auto umgekippt und musste schließlich noch über ein fremdes Grundstück flitzen. Nahe heran bin ich auch nicht gekommen. Egal, gesehen und abgearbeitet.
Endlich ungehinderte Fahrt nach Halifax. Immer diese Sehenswürdigkeiten. Schneller als gedacht, aber trotzdem nur eine halbe Stunde von dem Schließen der Verleihstation, fahre ich zu einer Tankstelle. Leider sehe ich keine „Full Service“ Zapfstelle. Muss ich wohl selbst ran. Flott getankt, rein in den Verkaufsraum, souverän bezahlt, wieder raus, den Motor angeworfen und was ist das? Die Tankanzeige meint, der Tank ist nicht voll! Kann ja wohl nicht sein. Also nochmal den Rüssel in den Tank gesteckt, nochmal 10 Dollar bezahlt und endlich passt alles. Das mit dem Full Service hat mir viel besser gefallen.
Netterweise kommt nach der Tankstelle gleich die Verleihstation in Sicht. Hier lauert nun die nächste Herausforderung. Wie bekomme ich meine Klamotten inklusive der Schenkungen und Zukäufe in die zur Verfügung stehenden Taschen und Beutel? Irgendwie und irgendwann passt alles in meine tolle Ortlieb Tasche. Guter Kauf.
Der Verleiher ist mit mir und dem Zustand des Autos zufrieden und ich spende spontan meine letzte deutsche Schokolade. Ich werde sogar zum Hostel gefahren !
Ein Buttom Bett in einem stickigen Vierbettzimmer und eine Wanderung durch das nächtliche Halifax; schon wieder geht ein schöner Tag zuende.
