Heute übernachte ich wieder einmal neben einem Friedhof. Über mir in der Linde brummt und summt es. Zusätzlich gibt eine Sitzgelegenheit zum Essen, ein paar Bremsen, eine Toilette mit warmem Wasser und sogar eine freie Steckdose zum Laden von Handy und Powerbank. Rasen könnte ich auch mähen, denn die passende Steckdose ist da. Im Notfall bekomme ich sicher auch die Kirchenglocke zum Läuten. Abgeschlossen ist der rote Kirchturm nicht. Die letzten Besucher sind schon längst verschwunden. Danach kam noch jemand zum 18 Uhr Glöckeln und seitdem ist Ruhe.
Heute war ein recht feuchter Tag. Es hatte schon nachts ausgiebig geregnet, so dass ich das Zelt nass einpacken musste. Dann fing es ein wenig an zu regnen, aber richtig los ging es während des Mittagessens. Dabei lernte ich auch einen jungen Pilgerer aus Berlin kennen, der durch den Regen in dem Besucherzentrum neben dem Restaurant festsaß. Er hatte sich dort eine schöne rote Couch reserviert und wir haben uns gut unterhalten. Da er nichts anderes als Kritzeleien zu tun hatte, habe ich ihm meinen goldenen Munch Stift aus Oslo geschenkt. So kommt er bei ihm richtig zu Ehren.
Nach meinem Aufbruch im Regen bin ich dann noch 20 km gefahren. Nicht wirklich ein Spaß, aber immerhin bin ich heute so auf über 50 km gekommen. In Abwandlung des Tipps von Walter Büchner, jeden Berg zu gehen, statt zu laufen, habe ich dann jeden Berg geschoben, statt zu fahren. Dabei bin ich auch durch Dals Rostock gekommen. Dieser für Schweden relativ große Ort wurde laut Wikipedia mit dem Zusatz Dals versehen, um ihn von dem Rostock im Norddeutschland zu unterscheiden.
Ich bin jetzt wieder auf dem Sverigeleden unterwegs. Nach Göteborg sind es noch 130 km. Das schaffe ich pünktlich!