Wieder ohne Zelt – übernachten in Charlottenberg Schweden

Was für eine Nacht! Gedanken gewälzt, geschwitzt, gefroren, der Stille gelauscht. Ich bin es einfach nicht mehr gewohnt, draußen zu schlafen. Dabei waren die Randbedingungen topp. Trocken, geschützt, ohne Mücken. Keine Tiere. Die Stille war allerdings sehr ungewohnt.

Heute nach dem Blaubeer Müsli alles tusammengeoackt und Komoot nach Charlottenberg gefolgt. Als die Straße zwischendurch deutlich schlechter wurde, wähnte ich mich schon in Schweden, war aber nicht so. Die Grenze ließ noch bis Kilometer 50 auf sich warten. War auch nicht so ein Popelübergang wie bei meiner ersten Überquerung, sondern richtig mit Zoll und Shopping. Auf der schwedischen Seite bin ich extra zum Friedensdenkmal gefahren und konnte beim Wasserauffüllen in der schwedischen Tankstelle bewundern, was die Norweger dort am liebsten einkaufen. Alles war über und über voll mit Süßigkeiten. Lose, verpackt, alles da.

Bei Kilometer 45 war mir nach einem Milchshake. Mit dem Verkäufer kam ich ins bei Wienern mit Kartoffel-Weizen-Plinzen ins Gespräch. Da er auf der anderen Straßenseite wohnte, hat er mich dort von seinen wirklich leckeren Erdbeeren naschen lassen. Sogar Senga Sengana war im Angebot. Allerdings war ihm dann auch danach, mich zu tätscheln. Naja. Hatte ich auch schon lange nicht mehr.

Nach dem Einkauf von Hagebuttensuppe, Joghurt und Mückenspray, wollte ich auch nicht mehr weiter fahren. Also ab in das nahegelegene Naturschutzgebiet. Da die Hütte zum Rasten nicht vorbei kam, habe ich einen Hochsitz okopiert. Ich hoffe, dass ist okay so. Ich freue mich schon auf das Bett morgen in Lundsholm. Ein paar Wanderer waren ein wenig irritiert als sie mich hier oben sahen. Aber es ist schön gelegen, das Wasser rauscht und mit dem Insektenspray rührt mich keine Mücke oder Zecke mehr an.

Mein Hochsitz für diese Nacht.
Da ist sie, die Grenze nach Schweden
Alles voller Süßigkeiten. Für die Norweger oder für die Schweden?