Наушки. Der Heimatort meiner Freundin. Hier haben wir laut Fahrplan 5 Stunden Aufenthalt.
Die Zeit wird lang. Auch ein dort gekauftes, leckeres Eis macht die nähere Umgebung nicht interessanter. Ein Park ist vorhanden aber ungepflegt. Aber er bietet ausreichende Sitzmöglichkeiten und viel Grünes.
Dann die eigentliche Grenzkontrolle. Unsere Pässe werden eingesammelt und Alfred streng befragt, ob er noch einen anderen Pass hat. Er hat abgenommen, seit dem Passfoto. Das kann im diesem Fall auch nachteilig sein. Der Grenzbeamte gibt sich schließlich mit dieser Erklärung zufrieden.
Die Zugtoiletten sind seit der Einfahrt in den Bahnhof verschlossen, eine Kühlung bei 30 Grad im Schatten ist durch die nicht vorhandene Lokomotive nicht möglich. Wir dürfen die Waggons nicht mehr verlassen. Da sinkt auch bei mir die Stimmung auf einen Tiefpunkt.
Eine Mitreisende muss dringend mal. Nach Androhung des Blankziehens und Entleerens vor dem Schaffnerinnenabteil wird ihr freundlicherweise ein Eimer in die Zugtoilette gestellt.
Endlich geht’s weiter. Eine der Zugbegleiterinnen kann Deutsch. Sie passt zum Rauchen (eigentlich verboten) sogar komplett in den kleinen Maschinenraum zwischen den Waggons.
Der nächste Halt zur Kontrolle auf mongolischer Seite. Diesmal nur 2 Stunden. Alle sind genervt. Vermissen einen Duschwaggon.
Zwei Holländer sind schon aus Moskau mit der Bahn gekommen und wollen bis nach Peking. Sie haben offensichtlich schon genug vor der Taiga gesehen. Jedes Mal, wenn ich an ihrem Abteil vorbeikomme, lesen Sie in Ihrem e-book.
In diesem Zug habe ich leider wenig Kontakt mit Einheimischen und Mitreisenden. Unser Waggon ist fast komplett von unserer Reisegruppe belegt. Schade, ich vermisse die Atmosphäre der ersten Zugfahrt. So familiär, interessiert und offen für neue Bekanntschaften.