Lange und gut schlafe ich auf dem Gästebett. Die Matratze ist ein Traum.
Nach einem ausführlichen Frühstück mit Familiengesprächen brechen wir zum Wandern in den Park National du Mont-Saint-Bruno auf. Natürlich mit dem Auto. Wir sind nicht die Einzigen, die dort hinein wollen, also stellen wir uns erst einmal an der Autoschlange zum Eingang an. Ein guter Parkplatz ist ebenfalls wichtig, schließlich geht es um die Ausgangsposition für den Trail.
Kurz noch eine Übersichtskarte im Parkinformationszentrum abgeholt und schon sausen wir los. Buntes Laub an und unter den Bäumen, zumeist Ahornblätter, aber auch Hickory Bitternuss und Eicheln sind zu sehen.
Mein Cousin kennt sich gut aus und erklärt die verschiedenen Bäume. Alles ist hier eine Nummer größer, auch die
Blätter an den Bäumen.
Es sind viele Wanderer unterwegs und auch entsprechend ausgerüstet. Ganze Familienverbände wandern an uns vorbei und sehen zufrieden aus. Natürlich gibt es einige Läufer mit eher angestrengtem Blick. Wir kommen am mindestens drei Seen inklusive Fischen vorbei.
Bis auf ein paar gelangweilte Kanada-Gänse sind kaum Tiere zu sehen. Ein großes graues Eichhorn und zwei kleine Chickadees, was dann wohl Meisen sind, lassen sich von uns nicht stören. Sie sollen hier sogar aus der Hand fressen. Ob das in Deutschland auch klappen würde?
Nach 11 km entlang sämtlicher ausgeschilderte Rundkurse sind wir wieder an unseren Ausgangspunkt und im Auto. Schnell laufe ich noch einmal los, um einen Zuckerahorn zu umarmen und schon geht’s wieder nach Hause zur Tante.
Vom Dach des Wohnhauses gönne ich mir noch einmal einen kanadischen Sonnenuntergang. Montreal hat eine interessante Skyline, die jetzt noch besser sichtbar ist.
Zum Abendbrot wird für uns noch eine Mahlzeit aus Würstchen mit Kartoffeln und Rotkohl gezaubert, letzterer in deutscher Tradition hergestellt.
Und schon ist mein vorläufig letzter kompletter Tag in Kanada vorbei.