Der vorläufig letzte Tag in Kanada

Es regnet und das wird wahrscheinlich auch den ganzen Tag so anhalten. Schon in Island habe ich gemerkt,  dass mir bei schlechteren Wetter der Abschied deutlich leichter fällt.

Blick aus der 5. Etage
Trübe Aussichten

Noch einmal nehme ich alle Geräusche aus meiner Umgebung auf. Den leisen Regen,  die Autos, die heulende Sirene,  den surrenden Kühlschrank und die Stille im Schlafzimmer.

Heute ist Thanksgiving. Netterweise verschoben auf Montag, damit auch alle etwas davon haben.

Ich bin ja gespannt,  wieviel mein Gepäck insgesamt wiegt. Durch die vielen Hefte und Prospekte wird es wohl eng  mit der 23 kg Obergrenze werden. Ich will aber auch nichts zurücklassen.  Besonders die Unterlagen über Neufundland und Labrador sind mir wichtig, denn es zieht mich mächtig dorthin. Deshalb habe ich mich bei Tante Edith schon für das übernächste Jahr wieder angekündigt. Und sie freut sich darüber. Schon die Planumg  wird Spaß machen.

Die Gespräche mit meiner Tante geben mir viel. 91 Lebensjahre und viele Erfahrungen führen zu einer Weisheit,  von der ich gut profitieren kann. So ist mir jetzt klargeworden,  dass ich mich durch Neutralität nicht aus unangenehmen Situationen heraushalten kann. Auch damit beziehe ich eine Position für oder gegen jemanden oder etwas. Ich werde in Zukunft noch bewusster handeln. Relative Sprachlosigkeit verhindert meine Weiterentwicklung. Nur wenn ich nicht weiter aufräume, werde ich mich wohl fühlen. Miteinander sprechen ist so wichtig und dabei wichtigeThemen auszusparen, bringt mir nichts.

Zum Abschluss gehen wir noch einmal zu Vichy essen. Das ist ein beliebtes Büfett in dem Stil von „All you can it“ und sehr reichhaltig und lecker.

Desserts
Auswahl am Desserts bei Vichy

Ja, das war es dann erstmal mit Kanada. Ich hatte eine gute Zeit hier.

Zufriedene Mädels. Tante und Nichte.
Nach dem Brunch. Zufrieden und satt.

Der Check-in klappt prima.  Allerdings glaubt mir die freundliche Dame am Schalter den Sky Priority Status nicht. Steht auf der elektronischen Bordkarte, passt offensichtlich nicht mit meinem Erscheinungsbild zusammen. Stimmt auch  nicht mit meinem Ivory Status zusammen. Sie ist trotzdem so lieb und checkt mein Gepäck ein. Und das ist, wie befürchtet,  zu schwer.  Aber siehe da, nachdem ich es um die Broschüren von Nova Scotia und Neufundland erleichtert habe, ist sie zufrieden. Super.

Schnell Tschüss gesagt, denn die Dame am Check-in mahnt zur Eile, eine letzte Umarmung mit dem Cousin, ab zur Personenkontrolle und schon bin ich am Gate A 55.

Der Flug hat ein bisschen Verspätung. Das ist die Gelegenheit noch ein paar Erimnerungssocken zu kaufen.

Socke Kanada
Kanada als Socke

Familientag in St. Lambert

Ja, es ist immer noch im die 30 Grad Celsius in Montreal.

Viele Familiengeschichten, zwei Spaziergänge. Ein Gartenbeet. Lampionblumen im Überfluss.

Vergangenheit, Familie, verschwundene Ortsnamen. Geschichte. Kummer und Trauer. Zukunft und Liebe. Glück und Zufriedenheit.  Angst und Sorge. Vergeltung und verzeihen.

Das eigene Gärtchen in St. Lambert
Vor ihrem kleinen Gärtchen

Kanada Ein kurzfristiger Besuch

Vor 4 Wochen überlegt, schnell alles zusammengebucht und schon bin ich am Start:
Kanada – Montreal – St. Lambert – Victoria Ave – Kenneth und Tante Edith.
Beide sehen gut aus und ich fühle mich wie Zuhause.

Für die Jahreszeit ist es viel zu heiß; so um die 30 Grad Celsius. Der geplante Marathon in Montreal ist vom Veranstalter deshalb schon  abgesagt worden. Zu meinem Glück. Auch ohne die Hitze bin ich nicht gut darauf vorbereitet. Werde aber auf den Halbmarathon ummelden. Wenn ich schon mal da bin!  Das vierte Mal in diesem Jahr, dass ich einen geplanten Marathon nicht laufe. Nur einer hat bisher geklappt.

Flug nach Kanada mit Air France
Mein Flugzeug nach Kanada