Wie fing es an

Ich sehe sie näherkommen. Was halten sie in den Händen? Zwei Mädchen mit Müllgreifern kommen auf mich zu. Eine hebt geschickt eine winzige Zigarettenkippe auf. Unglaublich! Das finde ich super und sage es ihr auch. Sie meint, wir finden nicht gut, dass der Müll hier so rumliegt. Und dass es diese Greifer im 1 Euro Laden gibt.

Hm. Das Thema lässt mich nicht los. Ich gehe extra in diesen Laden und kaufe mir gleich zwei Greifer. Habe noch kein Zutrauen zu mir und dem Greifer. Will zusammen mit einer Freundin Müll sammeln. Sie kommt nicht vorbei.

Ich sammle alleine. Verbinde meine Leidenschaft für das Wandern mit dem Aufklauben von Müll am Wegesrand. Inzwischen kenne ich alle Mülleimer und Glascontainer an den Wegen, um meine Last schnell loszuwerden. Ich freue mich an meinem bereinigten Revier. Finde interessante Dinge, die nicht verloren werden sollten. Unterbreche deren Müllgeschichte und gebe sie für Bedürftige weiter. Und verleihe so meinem Leben einen nachhaltigeren und ordnenden Sinn.

Ich sammle Müll und das ist gut so

Kaum zurück aus Rosenheim, war mir heute morgen sehr nach Rausgehen und Müll sammeln. Und siehe da, drei Personen haben mich daraufhin angesprochen. Zweimal dafür bedankt und ein sehr langes Gespräch. Schon auf meinem Weg über den Osterbrookplatz wurde ich das erste Mal angesprochen. Später wurde ich aus einem fahrenden Auto heraus gefragt, ob das eine offizielle Sammelaktion wäre und eine Frau wollte wissen, ob ich das ehrenamtlich mache. Das gefällt mir. Wieso gerade heute diese Nachfragen? Nachdem ich mich bei der Stadtreinigung um die Stelle am Energieberg beworben habe? Das ist doch mal ein gutes Zeichen.

Die Ausbeute heute:

– eine Pfandflasche

und jede Menge Mischmüll.

Der Schinder Trail am 6. Februar 2021

Was für ein schöner Tag. Kalt, windig, anstrengend, erfüllend. Ich bin zufrieden mit mir. Von Wilhelmsburg zur Bunthäuser Spitze und wieder nach Hause. Geplant, drauf gefreut und so ausgeführt. Ich habe diesen Adler und später auch seinen Horst gesehen. Besser geht es nicht. Wie sich mein Blick für die Umwelt geweitet hat!
Es war dann auch Zeit, nach Hause zu kommen. Der kalte Wind auf dem Deich und den Brücken hat mich abgekühlt und da bin ich lieber nicht mehr stehen geblieben.